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Ein langer und schöner Handballtag im Johannland

HSG Lüdenscheid siegt nach hartem Kampf gegen Ausrichter TVE Netphen knapp für 33:30/ Förderverein des TVE Netphen und die ehrenamtlichen Helfer sorgen für einen reibungslosen Ablauf/ HSG Siegtal die Überraschung

Meinolf Wagner berichtet vom Final-Four in Netphen in Wort und Bild

Netphen. Die Ränge in der Gymnasiumhalle waren gut besetzt. Vor allem die Fans des TVE Netphen sorgten für viel Stimmung. Erstmals richtete die Handballabteilung des TVE Netphen das Final-Four-Pokalturnier des Kreises Lenne-Sieg aus - und erntete nach einer gelungenen Veranstaltung viel Lob. Für den TVE Netphen war es „der Jahreshöhepunkt“. Nicht der TuS Ferndorf, RSVE Siegen oder die Frauen des TVE Netphen standen im Fokus; nein, dieser Sonntag gehörte ganz alleine der Handballabteilung des TVE Netphen und des Fördervereins Handball in Netphen. Mit allen zur Verfügung stehenden Helfern bereiteten die Johannländer das Final-Four-Turnier des Handballkreises Lenne-Sieg vor, garantierten damit einen reibungslosen Ablauf und durften dafür am Sonntagabend nach erledigter Arbeit viel Lob von allen Seiten in Anspruch nehmen: „Der TVE war ein würdiger Ausrichter. Die Organisation war hervorragend. Was das Organisationsteam hier gebracht hat, war spitze.“

Es ist prima gelaufen. Unsere gute Seele Erika Born hat sich um alles gekümmert“, bilanzierte Cornelius Vowinckel. „Heute haben wir im Rondell 140 Liter Fassbier verkauft“. „Der Höhepunkt der letzten Jahre, das Frauenfinale, das in den letzten Jahren immer für zusätzliche Fans gesorgt hatte, fiel durch das hausinterne Duell der beiden Netphener Mannschaften diesmal weniger spektakulär aus“, bemerkte Roland Janson. „Vor allem die HSG Siegtal hat Eindruck gemacht, und das spannende Herren-Finale war auf Augenhöhe.“ Janson lobte die gute Organisation und die Arbeit der vielen ehrenamtlichen Helfer der Netphener Handballgemeinde. So kam bei den Zuschauern die Cafeteria sehr gut an mit einem Kuchenbuffett, Waffeln, Bulletten und Schnitzel.

Rund 300 Besucher wurden den Tag über in der Halle gezählt, wobei das Frauenfinale zwischen dem Oberligisten TVE Netphen 1 und der zweiten Mannschaft der Gastgeber aus der Landesliga mit 36:27 an die „Erste“ ging. Hier waren die Kräfteverhältnisse klar verteilt.

Final Four in Netphen HSG Lüdenscheid

Die siegreiche Mannschaft der HSG Lüdenscheid

Richtig Stimmung kam in die Halle, als bei den Männern der TVE Netphen den zwei Klassen höher spielenden Landesligisten HSG Lüdenscheid herausforderte. Das Finale entwickelte sich nach einem langen Handballtag noch einmal zu einem Höhepunkt. Es war bis zur 52. Minute ein Duell auf Augenhöhe. In dieser Phase vernagelte der Lüdenscheider Torhüter Marcel Kämmerer den Kasten und leitete mit einem Tor zum 28:31 die Entscheidung zu Gunsten der Bergstädter ein. Die Bilanz des Netphener Trainers Andreas Kania war dennoch durchweg positiv: „Wir haben uns gut verkauft und unsere Chancen im Finale nicht genutzt. Dafür war unser Konzept im Halbfinale gegen den TV Olpe aufgegangen, Wael Horri aus dem Spiel zu nehmen“.

Schiedsrichterehrung Handballkreis Lenne Sieg in Netphen 2017

 

Der Kreisvorsitzende Klaus Krass (1. v.l.), der Präsident des HV Westfalen Willi Barnhusen (2. v.r.) und Kreis-Schiedsrichterwart André Krause (r.) mit den Geehrten (v.l.): Roland Janson, Bernd Steinebach, Wolfram Krämer, Rüdiger Strieter, Axel Jacobi und Thomas Noelle

Es war außerdem ein Tag, um Danke zu sagen für Schiedsrichter, die lange ihren Dienst an der Pfeife verrichteten. Hier war Willi Barnhusen, Präsident des westfälischen Handballverbandes, auf Einladung des Vorstands des Handballkreises Lenne-Sieg ins Johannland geeilt, um diese Ehrungen vorzunehmen. „Für mich ist es eine Freude, auch in die Kreise zu kommen und zu hören, was die Basis sagt. Diese Form einer Pokalrunde ist eine feine Sache“, bemerkte Willi Barnhusen.

Erich König in Netphen 2017

Der scheidende Frauenwart des Handballkreises Lenne-Sieg Erich König

Mit Erich König, dem langjährigen Frauenwart des Kreises, sagte eine Institution des heimischen Handballs „Auf Wiedersehen“. Nach 29 Jahren Vorstandsarbeit machte er aus gesundheitlichen Gründen den Weg frei für seine Nachfolgerin Julia Schaumann. Der Höhepunkt seiner Laufbahn sei der Aufstieg der SF Ennest in die Handball-Regionalliga gewesen, berichtete Erich König in einem emotionalen Rückblick. „Ich habe mich immer gefreut, mit Erich zusammen zu arbeiten. Er war immer geradlinig und zuverlässig“, so Cornelius Vowinckel in seiner Laudatio. „Er hat den Frauenhandball und in schwierigen Zeiten nach vorne gebracht.“ 

 

1. Halbfinale.

TVE Netphen – TV Olpe 41:28 (20:13)

Ausrichter TVE Netphen setzte im ersten Halbfinale ein deutliches Ausrufezeichen und besiegte den Nachbarn TV Olpe deutlich mit 41:28. Bezirksligist und Landesligaanwärter TV Olpe kam beim Final-Four des Handballkreises Lenne-Sieg überhaupt nicht in die Spur. Enttäuschend schwach, blutleer, arogant und einfach nur anwesend präsentierten sich Kreisstädter im Johannland. Sie fanden trotz ersatzgeschwächten Aufgebots keine Mittel, um die Gastgeber in Verlegenheit zu bringen. Die Schützlinge des Netphener Trainers Andreas Kania zogen ein präzises und effektives Tempospiel auf und lagen in der gesamten Spielzeit meistens mit fünf Toren, nach 34. Minuten sogar deutlich mit 24:15 in Front.

Final Four TVE Netphen gegen TV Olpe Daniel Wickel

Kreisläufer Daniel Wickel vom TVE Netphen

Mangelnde Disziplin (Zeitstrafen gegen Weal Horri, Steffen Schmidt und Torhüter Marc Rumpff) taten ihr übriges. „Netphen hat verdient gewonnen und deshalb sind sie auch im Endspiel“, befand der Olper Trainer Steffen Schmidt. „Wir sind mit dem schnellen Spiel nicht zurecht gekommen, und Netphen hat das clever gemacht“. 

2. Halbfinale:HSG Lüdenscheid – HSG Siegtal 21:19 (10:8)

Landesligist HSG Lüdenscheid musste mit dem Sieg und Einzug ins Finale des Pokals des Kreises Lenne-Sieg ein hartes Stück Arbeit abliefern. Die Gäste aus dem märkischen Kreis waren nicht jeder Zeit Herr der Lage. So konnte die HSG Siegtal sich einen knappen und ehrenwerten 8:10 Rückstand zur Pause erspielen. Nach dem Wechsel wurde es noch einmal eng und der Außenseiter aus Eiserfeld ließ sich nicht abschütteln, sondern übernahm sogar kurzzeitig die Führung, ehe vor allem Phil Lausen das Spiel für die Lüdenscheider entschied.

TVE Netphen: Kühn, Flender; Wickel, Tim Henrichs, Schöler, Bernshausen, Jonas Henrichs, Steinebach, Molina-Ramirez, Linpinsel, Hoffmann, Westphal, Marx. 

HSG Lüdenscheid: Kapp, Kämmerer; Gruber, Füller, Plate, Broscheit, Weichelt, Kroll, Lausen, Miossec, Fenner. 

TV Olpe: Rumpff, Bouzara; AufderLandwehr, Sauermann, Kohlmeier, Khemaies, Horri, Hassine, Philipp Eich, Zeppenfeld, Dominik. 

HSG Siegtal: Dickel; Meyer, Robert Kunz, Philipp, Alexander Latsch, Hauschild, Friesenhagen, Weller, Tim Latsch, Frieder Kreutz, Kunz, Thomas Kunz, Johnnnas Kreutz, Fedec, van Dongen. 

Frauenfinale:

TVE Netphen I : Sarah Groos, Schweisfurth; Welsch, Gudmundsdottir, Luft, Hannah Kania, Immel, Carina Kania, Sabrina Schaffarczyk, Horbrügger, Sturm, Alisa Groos. 

TVE Netphen II: Jung: Maxi Kania, Plaum, Stephan, Roddey, Runge, Carina Schaffarczyk, Duenhaupt, Euler, Tauras, Solbach, Schneider, Decker.